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Konfliktverteidigung im Strafprozess – warum konsequente Strafverteidigung manchmal unbequem sein muss

  • Autorenbild: RABotor
    RABotor
  • 10. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit


Wer in einem Strafverfahren sitzt, braucht mehr als juristische Begleitung – er braucht Schutz. Denn im Gerichtssaal läuft nicht immer alles fair ab: Zeugen brechen unter Druck ein, Beweise werden falsch bewertet oder Verteidigungsrechte übergangen. In solchen Situationen muss Strafverteidigung konfliktbereit sein.


Was bedeutet Konfliktverteidigung?


Konfliktverteidigung heißt: rechtewahrende Intervention, wenn Fairness verloren zu gehen droht.Sie ist rechtlich abgesichert durch Art. 6 EMRK – das Recht auf ein faires Verfahren.

Verteidigung darf nicht passiv bleiben, wenn:

  • Beweisanträge rechtsfehlerhaft abgelehnt werden

  • Unvoreingenommenheit des Gerichts erkennbar fehlt

  • wichtige Beweise nicht erhoben werden

  • der Angeklagte subtil vorverurteilt wird


Fairness erzwingen – nicht Chaos verursachen


Konfliktverteidigung ist kein Störmanöver, sondern rechtsstaatliche Pflicht:

  • Waffengleichheit sichern

  • Verfahrensfehler sichtbar machen

  • Revision tauglich dokumentieren

  • voreilige Verurteilungen verhindern

Konflikt ist nur gerechtfertigt, wenn er dem Mandanten nutzt – und zwar rechtlich.

Bewusst und strategisch – nicht um des Konflikts willen


Strafverteidigung darf nicht vergessen: Gerichte bestehen aus Menschen. Übermäßige Schärfe kann sich indirekt zu Lasten des Angeklagten auswirken – etwa bei der Glaubwürdigkeitsbewertung oder der Strafzumessung.

Deshalb gilt:

  • Konflikt dosiert

  • nur bei klarer Rechtsgrundlage

  • präzise begründet

  • emotionsfrei vorgetragen


Die Kunst liegt darin zu erkennen, wann Kooperation taktisch sinnvoll ist –und wann entschiedene Gegenwehr die einzige Option bleibt.

Konfliktverteidigung schützt Mandanten – unüberlegte Konfrontation schadet ihnen.

Werkzeuge der Konfliktverteidigung

Mittel

Zweck

Widerspruch (§ 238 II StPO)

Rechtsverletzungen sofort erfassen

Beweis- und Beweiserhebungsanträge

Kontrolle der Wahrheitsermittlung

Befangenheitsanträge

Neutralität des Gerichts sichern

Unterbrechungs-/Aussetzungsanträge

effektive Verteidigung herstellen

Protokollberichtigung

Revisionsrechte sichern

Fazit


Gute Verteidigung ermöglicht Dialog. Exzellente Verteidigung ist konfliktbereit – aber nie konfliktsüchtig.

Wenn Ermittlungsbehörden oder das Gericht Fehler machen, dürfen Sie nicht schutzlos bleiben. Als Strafverteidiger setze ich mich dafür ein, dass Ihr Verfahren fair bleibt.


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