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“Ich habe einen Brief von der Polizei erhalten – was soll man tun?”

  • Autorenbild: RABotor
    RABotor
  • 28. Juli
  • 2 Min. Lesezeit


Ein Brief von der Polizei im Briefkasten sorgt bei vielen Menschen für Unruhe. Die Gedanken kreisen sofort: Was habe ich falsch gemacht? Muss ich mir Sorgen machen? Werde ich beschuldigt?


Wichtig ist: Ruhe bewahren!!!


Nicht jeder Brief von der Polizei bedeutet, dass man eine Straftat begangen hat. Es kann sich um eine Vorladung als Zeuge handeln, um eine einfache Nachfrage oder – ja, auch das – um ein Ermittlungsverfahren.



1.

Den Brief genau lesen



Bevor man spekuliert, sollte man den Brief sorgfältig durchlesen. Enthält er:


  • eine Vorladung zur Vernehmung?

  • den Hinweis auf ein Ermittlungsverfahren?

  • eine Anhörung als Zeuge?

  • eine Beschuldigtenbelehrung?



Je nach Inhalt ergeben sich unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten.



2.

Vorladung zur Polizei – muss man hingehen?



Erhält man eine polizeiliche Vorladung als Beschuldigter, muss und sollte man nicht erscheinen. Man ist nicht verpflichtet, zur Polizei zu gehen oder Angaben zu machen. Es empfiehlt sich in diesem Fall, einen Anwalt einzuschalten, bevor man handelt.


Anders ist es bei einer Vorladung als Zeuge:


Seit August 2017 müssen geladene Zeugen bei der Polizei erscheinen und aussagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt (vgl. § 163 Abs.3 S.1 StPO). Andernfalls sind Sie nicht verpflichtet, bei der Polizei zu erscheinen.

Deshalb ist bei einer Ladung darauf zu achten, ob die Ladung im Auftrag der Staatsanwaltschaft erfolgt oder nur durch die Polizei erfolgte.



3.

Nicht voreilig antworten oder anrufen!



Viele reagieren spontan und rufen bei der Polizei an, um „die Sache zu klären“. Das ist jedoch riskant und in den meisten fällen katastrophal!!! Auch am Telefon können unbedachte Aussagen gegen einen verwendet werden. Jede Aussage wird später in einem Verfahren auftauchen – selbst wenn man glaubt, nichts falsch gemacht zu haben.



4.

Rechtlichen Beistand suchen



Wer einen Brief von der Polizei bekommt, sollte sich rechtlich beraten lassen – vor allem, wenn es sich um ein Ermittlungsverfahren handelt. Ein erfahrener Strafverteidiger kann Akteneinsicht beantragen, den Sachverhalt einordnen und die passende Strategie entwickeln.



Fazit:


Ein Brief von der Polizei ist ernst zu nehmen, aber kein Grund zur Panik. Wer nichts unüberlegt sagt, keine überhasteten Schritte geht und sich rechtzeitig juristischen Rat holt, ist auf der sicheren Seite.

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